Linsenarten

Welche Linse für welchen Träger?

Grundsätzlich sind Kontaktlinsen heute so gut, dass jeder darauf zurückgreifen kann. Allerdings ist es wichtig, sie korrekt anzupassen, es gibt keine „Standardlinse“. Linsen sollten durch einen Fachmann angepasst werden, denn sie liegen eng am Auge an und haben deshalb andere Werte als die Brillengläser. „Sie kaufen ja auch keine zu engen Hosen.“

Wählen kann man zwischen 2 Versionen: weiche Linsen und harte, formstabile Linsen.
Für welche davon Sie sich entscheiden hängt davon ab, wofür Sie die Linsen brauchen. Wenn Sie täglich Kontaktlinsen tragen möchten, brauchen Sie andere, als wenn Sie diese nur für den Sport einsetzen möchten oder zum Ausgehen oder für die Sauna.
Auch zur Gleitsichtbrille gibt es eine Linsenalternative: die Gleitsichtlinse.

Letztlich sollte aber ein Augenartz feststellen, welche Linse für Sie geeignet ist, denn neben einem Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) spielt auch die Sauerstoffversorgung der Augen eine wesentliche Rolle! Die ist abhängig von der Sauerstoffdurchlässigkeit und von dem Wassergehalt der Linsen.

Weiche Linsen
Flexibel passen Sie sich der Form der Hornhaut an. Der Linsenrand liegt – bei einem üblichen Durchmesser zwischen 12 und 16 mm – unter dem oberen Augenlied. Die Tragedauer von weichen Kontaktlinsen variiert von Tages-, über 14 Tages- und Monats- bis zu Jahreslinsen.

Vorteile der weichen Linse:

  • kaum Eingwöhnungsprobleme
  • geringeres Verlust-Risiko weil sie fester auf der Hornhaut liegen
  • kostengünstiger bei sporadischem Gebrauch

Nachteile der weichen Linse:

  • höhere Infektionsgefahr (im Vergleich zu harten Linsen)
  • schnelleres Austrocknen – eher Augenschmerzen
  • bei täglicher Nutzung teurer als harte Linsen

Harte Linsen
Ihre Form ist fest, daher sind diese Linsen länger nutzbar. Sie sind kleiner und „schwimmen“ auf dem Tränenfilm. Das macht sie beweglicher.
Sie sind – je nach Verwendung – bis zu 2 Jahre haltbar.

Vorteile der harten Linse:

  • wesentlich länger haltbar als weiche Linsen
  • das Auge trocknet nicht aus
  • können eine Hornhautverkrümmung bis zu einem gewissen Grad korrigieren

Nachteile der harten Linse:

  • Risiko des Verlustes größer (z.B. beim Sport oder starkem Wind) 
  • längere Eingewöhnungszeit
  • teurer als weiche Linsen (aber dafür länger haltbar)

Die Gleitsichtlinse
Wie bei der Gleitsichbrille leistet die Gleitsichtkontaktlinse (multifokale Linse) den selben Dienst: gleichbleibende Sehstärke auf unterschiedliche Distanzen. Auch hier sind die Übergänge zwischen den Sehzonen „gleitend“.

Unterscheiden muss man 2 Arten der Gleitsichtlinse:
1.) die sog. alternierenden Linsen – sie haben getrennte Stärkebereiche für nahe und ferne Sicht.
2.) die bivisuellen Kontaktlinsen – hier wird das Nah- und Fernbild gleichzeitig erzeugt. Damit das funktioniert, muss das Gehirn erst mal lernen, sich auf die beiden scharfen Bilder gleichzeitig zu konzentrieren. Die Eingewöhnungszeit beträgt deshalb gerne mal bis zu 6 Wochen.

Vor dem Kauf sollte eine Beratung beim Augenarzt oder durch Ihren Optiker erfolgen. Beide haben das Know-how um Sie sicher zu beraten.

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